Extremsport – Höher, schneller, weiter

Extremsport

höher, schneller, weiter

David Röthle

Höher, schneller, weiter, das sind die drei Eigenschaften, an denen sich die Menschen von je her gemessen haben. In Sport und Technik wurden immer neue Rekorde erzielt. Immer mehr neue Sport- und Spielarten wurden erfunden um die Menschen wieder zu begeistern und den Reiz der Bewunderung neu zu erleben. Dabei entstanden unter anderem die Extrem-Sportarten “Downhill” und “Freeclimbing”.

Downhill eine Sportart, bei der sich Radfahrer in einem halsbrecherischem Tempo einen Berghang, über Geröll und Wurzeln, hinabstürzen, in der Hoffnung mit heilen Knochen im Ziel anzukommen.

Beim Freeclimbing versuchen “Bergsteiger” todesmutig Hänge zu erklimmen, oft nur mit der Kraft der eigenen Hände, ohne Seil und Sicherung.

An diesen beiden Sportarten kann man vor allem den Ideenreichtum der Menschen erkennen, so sind sie vermutlich aus einem Unglück bzw. einer Not heraus entstanden.

So könnte beim Downhill der Auslöser eine Radtour durch die Berge gewesen sein, bei dem ein Teilnehmer möglicherweise vom Weg abkam und den Abhang zwischen Bäumen und Geröll, gezwungenermaßen, bewältigen musste. Da der so genötigte Radler diese Höllenfahrt nicht nur überlebte, sondern auch noch spaß daran gefunden hatte, konnte er bald weitere mutige dafür begeistern. So entstand ein Breitensport mit vielen Anhängern. Not macht bekanntlich erfinderisch.

Ähnlich verhält es sich vermutlich auch mit dem “Freeclimbing”: So erzählt man sich, habe ein vergesslicher Bergsteiger, nach stundenlanger anfahrt an den Klettersteig festgestellt, dass er ohne Ausrüstung losgefahren war. Der Unerschütterliche lies sich jedoch von dem Vorhaben, den Gipfel zu erklimmen, nicht abbringen und kletterte so wie er war drauflos.

Da der wagemutige Kletterer dieses halsbrecherische unternehmen nicht nur mit heiler Haut beendete, sondern auch Begeisterung daran empfand, ging er seit dem immer ohne Ausrüstung in die Berge. Freunde und Beobachter die es ihm gleich taten lösten eine wahre Welle von einer neuen Art der Klettereuphorie aus.

So, oder so ähnlich entstanden vermutlich viele der heutigen Sportarten, die auch Wettkampfmäßig ausgetragen werden. Vor allem mit denen man auch viel Geld verdienen kann.

Auf solch eine Entdeckung, unbekannter Sportarten, hofft auch mein Bekannter. Deshalb trainiert er für den Fall der Fälle wie ein Besessener einen Sport, der, als solcher, noch unbekannt ist. Gut unbekannt ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck, viel mehr ist dieser als sollcher noch nicht deffiniert. Jedoch ist diese “Ertüchtigung”, vor allem bei der Jugend, sehr beliebt und die Anhängerschaft wächst ständig. Genaugenommen gibt es diese “Sportart” schon sehr lange, doch wurde sie meist von den Eltern unterdrückt, da sie einerseits für einerseitz gesundheitsschädlich und andererseitz bnicht vorzeigbar gehalten wurde.

Doch mittlerweile macht sich bei der Elternschaft Resignation breit und die Jugend bekommt die Oberhand. Da diese Disziplin als “Sport” relativ neu ist gibt es dafür noch keinen Namen. Denkbar wäre es diesen mit:“Room-wasting”, also Raumverschmutzen, zu benennen.

Im Prinzip geht es darum in geschlossenen Räumen so viel Schmutz, in so kurzer Zeit wie möglich zu produzieren und diese Situation so lange wie möglich zu ertragen.

Einer der Schwierigkeiten dieser “Sportart” ist es die richtigen Trainingsbedingungen zu schaffen, sprich den Wohnraum zu säubern und aufzuräumen. Doch mittlerweile kann es schon passieren das man dabei von der Mutter, oder anderen Unterstützern tatkräftig Beistand erhält. Die nächste Herausforderung besteht nun darin, den so mühevoll gesäuberten Raum in so kurzer Zeit wie möglich wieder in Unordnung zu versetzen, die schwachen Eltern davon abzuhalten den Trainings-Urzustand wieder herzustellen und weiterhin das Chaos stündlich ins unermessliche zu steigern.

Hierbei werden einem höchste Körperliche und geistige Leistungen abverlangt, schließlich ist man ständig in Bewegung, um weitere Unordnung zu schaffen, und muss mental in der Lage sein, diesen Schmutz, in dem man leben muss, verkraften zu können.

Mein Bekannter, in seinem Trainingseifer nicht zu bremsen, hat nun eine neue Steigerungsform gefunden. Er bindet dabei alte Lebensmittel und Getränke mit ein, die dann zusätzlich Gerüche bilden und Tiere anlocken. Gäbe es keine anderen Mitbewohner würde er diese Wohnsituation vermutlich eine halbe Ewigkeit ertragen und auf weitere Räume ausdehnen.

Mit anderen Worten, Sollte “Room-Wasting” irgendwann einmal Olympisch werden, ist mein Bekannter mit Sicherheit einer der Titelanwerter. Ansonsten gilt es eben weiter Augen und Ohren offen zu halten für Möglichkeiten einen neuen Extremsport zu kreieren!

(c) David Röthle / Kissing

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BLAutor – Arbeitskreis blinder und sehbehinderter Autoren – www.blautor.de

Veröffentlicht von Christiane Quenel I. A. Blautor

Mein Name ist Christiane Quenel. Als Autorin bin ich die Paula Grimm. Als Sprecherin des Arbeitskreises blinder und sehbehinderter Autorinnen und Autoren (BLautor) bin ich seit Ende 2021 auch verantwortlich für die Webseite von BLautor.