Zum Lebenslauf von Ursula Patzschke
Ursula Patzschke wurde 1929 in Halle geboren und verstarb 2001 in ihrem Geburtsort.
Sie ging in Halle zur Schule, wo sie die mittlere Reife erwarb. Bereits als junges
Mädchen arbeitete sie in der elterlichen Lebensmittel- und Futtermittelhandlung, und
wurde später, ab 1951, Sachbearbeiterin im Großhandel, danach Disponentin in einer
Zuckerraffinerie. Schon 1965 wegen ihrer nachlassenden Sehkraft invalidisiert, konnte
sie noch - bis 1985 - als Telefonistin tätig sein. Ende der Achtzigerjahre setzte ihre
völlige Erblindung ein. Da hatte sie längst zu schreiben begonnen, aus dem inneren
Widerstand gegen die wachsenden Veränderungen ihres körperlichen Zustandes heraus.
Kann man auch so das Leben lieben?" war eines ihrer ersten Gedichte.
Eigentlich schreibe ich nur für mich", sagte sie später, aber zugleich
möchte ich anderen Behinderten Mut machen, ebenfalls kreativ zu sein und nicht in
Resignation zu verfallen." Ihre Werke lassen ahnen, wie sehr, diese Haltung zu
erreichen, ein immer währender schmerzhafter Prozess war. Von 1984 bis 1990 war Ursula
Patzschke Mitglied des Zirkels Schreibender im damaligen Klubhaus der Gewerkschaften in
Halle. Ab der Wende gehörte sie neuen Schreibgruppen an, zum Beispiel beim Verein
Dialog" in Leipzig, in der Werkstatt des Förderkreises der Schriftsteller in
Halle und dem Arbeitskreis blinder und sehbehinderter Autoren "BLAutor".
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BLAutor - Arbeitskreis blinder und sehbehinderter Autoren - www.blautor.de