Bahnhof

Bahnhof

Nicole Schroll – im März 1998

Ich hatte mal einen Religionslehrer, der sagte, dass man von vielen Gegenständen etwas lernen könnte. Hier möchte ich vorstellen, was mich der Bahnhof gelehrt hat.

Wachsamkeit

Ich lasse mich zum Gleis bringen oder laufe selber los. Du lehrst Wachsamkeit. Gehe ich in die falsche Richtung ist mein Zug abgefahren. Aufpassen muß ich, damit ich richtig aussteige, denn wenn ich sitzen bleibe, lande ich wohlmöglich auf dem Abstellgleis.

Anhalten

Du zeigst mir, daß man im Leben anhalten muß. Es gilt auf seine innere Stimme zu hören, die laut „Halt“ ruft. Hier ist es der Schaffner bzw. das Stellwerk, das „Halt“ angibt.
Manchmal brauche ich jemanden, der mir sagt: ,,Es ist genug für heute“.

Chaos aushalten

Züge werden aus verschiedenen Gründen umgeleitet. Chaos entsteht, wo man durch muß.

Nach einer Pfeife tanzen

Der Schaffner pfeift. Der Zug fährt ab. Im Chaos brauchte ich jemanden, nach dessen Pfeife ich getrost tanzen darf. Wichtig ist, daß man zu dem Pfeifer vertrauen hat.

Endstation

Das Ziel ist erreicht. Es ist wichtig zu wissen, wohin der Zug fährt. Schön, wenn man zufrieden ist, und sich ausruhen kann. Freunde warten auf mich, man ißt zusammen, plaudert und am nächsten Tag geht die Reise weiter.
Wieder „Bahnhof…“
Wieder „Wachsamkeit…“
Wieder „Anhalten…“
Wieder „Chaos aushalten….“
Wieder „Nach einer Pfeife tanzen…“
Wieder „Endstation….“

(c) Nicole Schroll / Münster

Zurück zur Seite Nicole Schroll
Zurück zur Seite Vita und Werke
Zurück zur Startseite

Bahnhof

BLAutor – Arbeitskreis blinder und sehbehinderter Autoren – www.blautor.de

Veröffentlicht von Christiane Quenel I. A. Blautor

Mein Name ist Christiane Quenel. Als Autorin bin ich die Paula Grimm. Als Sprecherin des Arbeitskreises blinder und sehbehinderter Autorinnen und Autoren (BLautor) bin ich seit Ende 2021 auch verantwortlich für die Webseite von BLautor.